Schematherapie

Seit den 1980er Jahren haben sich Therapieverfahren entwickelt, die heute der sog. dritten Welle der Verhaltenstherapie zugerechnet werden. Sie stellen Weiterentwicklungen der kognitiven Verhaltenstherapie dar und integrieren im Falle der Schematherapie sowohl Elemente aus anderen Therapieverfahren wie der Psychoanalyse und der Gestalttherapie als auch neue Erkenntnisse aus der psychologischen Grundlagenforschung in das therapeutische Procedere. Wichtige Pioniere in diesem Bereich sind der deutsche Psychotherapeut Klaus Grawe und der schweizerische Psychologe Franz Caspar.

Zum Inhalt einer Schematherapie

Die Schematherapie nach dem US-Amerikaner Jeffrey Young setzt therapeutisch neben Verhaltensweisen und Gedanken zunehmend an den Gefühlen selbst an. Sie trägt der Entwicklung von sog. Schemata über die bisherige Lebensgeschichte eines Menschen Rechnung. Diese Schemata bilden einerseits bisherige Lernerfahrungen eines Menschen ab, andererseits stellen sie auf dieser Basis Muster zur Verfügung, wie Ereignisse in der aktuellen Lebensrealität eines Menschen gedanklich und emotional interpretiert und erlebt werden und wie er hierauf verhaltensseitig reagiert. Sie sind die Grundlage dafür, dass sich manche Menschen häufiger verletzt, wertlos oder misstrauisch angesichts des Verhaltens ihrer Mitmenschen fühlen als andere. Schemata erklären auch, warum es Menschen schwer fallen kann, entgegen einem besseren Wissen, nicht immer wieder in der gleichen eingefahrenen Weise auf diese Situationen zu reagieren. Daher hat sich die Schematherapie besonders in der Psychotherapie von Menschen mit klinisch relevanten Persönlichkeitszügen bzw. Persönlichkeitsstörungen bewährt.

Schematherapie unterstützt Menschen darin, für diese Lebensfallen eine größere Achtsamkeit und Bewusstheit zu entwickeln und hilft dabei, neue Sichtweisen zuzulassen und flexibler auf kritische Situationen zu reagieren. Sie erlaubt, emotional korrigierende Erfahrungen zu machen, sodass sich dadurch sowohl der Blick auf die Lebensrealität im Alltag als auch die Überzeugungen, die Menschen von sich und anderen haben, verändern können.

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